Legionellen mit KI bekämpfen

Im Jahr 2020 wurden in Deutschland 1264 Infektionen (labordiagnostisch bestätigt) mit der Legionärskrankheit nachgewiesen. In etwa 10-15% der Fälle endeten die Erkrankungen tödlich.

Das Unternehmen Legio-Group hat ein System entwickelt, welches die Legionellen und andere Verunreinigungen im Trinkwasser erkennt.

In den meisten Gebäuden findet keine Wartung oder Pflege der Trinkwasserleitung statt. Dadurch bildet sich Sediment und Bakterien. Hier entstehen Biofilme und Ablagerungen. Je mehr Ablagerungen sich bilden umso mehr Biofilm bildet sich. Somit tragen Sedimente dazu bei, die Bakterienlast in den Häusern zu vergrößern.

Aus diesem Grund muss das Wasser besser überwacht werden, idealerweise an jedem Hausanschluss. Und hierfür hat das Unternehmen Legio-Group ein Probeentnahmesystem entwickelt, welches das Trinkwasser kontinuierlich analysiert.

Dabei wird der Wasserleitung über einen kleinen Anschluss Wasser entnommen und einem Mikroskop zugeführt. Dieses Mikroskop ist mit einem Bildprozessor und weiteren hochpräzisen optischen Sensoren ausgestattet, die das Wasser zweimal pro Sekunde scannen.

Im Anschluss wertet ein neuronales Netz die gescannten Bilder mittels Mustererkennung aus. Diese Mustererkennung lernt kontinuierlich hinzu. Derzeit wertet sie ca. 100.000 Bilder aus. Mikrobiologen haben die KI mit mehr als 100.000 Bildern trainiert.

Das neuronale Netz wird von Wissenschaftler regelmäßig auf deren Erkennung überprüft.

Neben den Bildern wertet das System auch Standartparameter wie Außen- und Wassertemperatur, sowie Leitfähigkeit und pH-Wert aus. Zusammen mit der optischen Erfassung ist es möglich rechtzeitig vor Verunreinigungen zu warnen und erlaubt Prognosen zur Wasserqualität und anderen Ereignissen.

Auf Grund der Analyse und Zuordnung der Partikel, wäre es möglich zu erkennen, ob diese aus Rohrleitungsmaterial bestehen und ermöglichen dadurch eine frühzeitige Erkennung auf eine defekte Rohrleitung. Quasi reparieren, bevor ein Schaden entsteh.

Die Analysearbeit erfolgt zu einem kleinen Teil vor Ort und zum größeren Teil in der Cloud. Dabei wird eine Vorberechnung am Hausanschluss durchgeführt, dann werden die Daten in die Cloud geladen und weiter berechnet. Dies ermöglicht eine weltweite Auswertung der Daten.

Das System ist marktreif. Bereits Klinken und große Konzerne sowie die Stadtverwaltung Moskau hat Interesse geäußert.